Ennsradweg 2007
Schon länger schwirrte der „Ennsradweg“ in Österreich
in unseren Köpfen herum. Am Samstag, 28. Juli machten sich dann
8 Radler (5 Männer und 3 Frauen – Ski & Bike’ler
und Bergwacht Deggendorf) auf dem Weg zum Bahnhof Deggendorf. Über
Plattling, Landshut, Mühldorf, Freilassing bis Bischofshofen mit
der DB bzw. ÖBB, von Bischofshofen nach Radstadt (dem Startort der
Tour) gab’s einen Schienenersatzverkehr, sprich Bustransfer. Dank
freundlichem Busfahrer wurden 8 Bikes im Inneren des Busses verstaut.
Angekommen in Radstadt wurde die Ennsradtour gegen 16.00 Uhr bei leichtem
Nieseln gleich in Angriff genommen. Gut beschildert und befahrbar hatten
wir gleich einen guten Eindruck des Weges, der neben der noch jungen
und ungebändigten Enns einherging. Ein flottes Tempo brachte uns
rasch vorwärts, wollten wir doch noch ca. 40 km zurücklegen.
Leider hingen die Wolken zu tief um einen Blick auf das Dachsteinmassiv
zuzulassen.
Über Mandling, Schladming (mit einem Kontakt mit einer Entenschar)
kamen wir nach Pruggern der ersten Übernachtungsstation.
Unter leichten Schwierigkeiten konnten wir ein Nachtquartier bekommen.
Aufgeteilt in zwei Gasthäuser und nach einem deftigen Abendessen
ging es zur Nachtruhe.
Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde der 2. Tag angegangen.
Schönes Wetter begleitete uns nun, so wurde flott in die Pedale
getreten. Über Gröming, Irdning, vorbei an Liezen, einer kleinen
Rast mit Stärkung ging’s in Richtung Admont. Von weitem grüsste
bereits die Kirche von Frauenberg und dann kamen bereits die Türme
vom Kloster Admont zum Vorschein. Hier wurde die mächtige Klosterkirche
besichtigt. Anschließend in einem Gastgarten eine Stärkung
eingenommen um die vor uns liegende Steigung über den Buchauer Sattel
meistern zu können (Die Route über das Gesäuse wurde aus
verkehrstechnischen Gründen nicht gewählt). Auf dem Sattel
angekommen wurde erst einmal verschnauft (eine ca. 5 km lange mittlere
Steigung war zu meistern) und Flüssigkeit nachgefüllt, bevor
es dann auf eine 15 km lange flotte Abfahrt nach St. Gallen ging. Nochmal
war eine Erhebung zu überwinden und dann erreichten wir unser nächstes
Nachtquartier im Gasthaus „Zur schönen Aussicht“ in
Altenmarkt bei St. Gallen. Nach dem Duschen und zünftigem Abendessen
und einigem alkoholhaltigen Getränken wurden die Übernachtungszimmer
aufgesucht. Wobei eine Familie einen vollen Blick in den Friedhof hatte
und in der Frühe enttäuscht war nicht von der Turmuhr und dem
Geläute der Kirche während der Nacht gestört worden zu
sein. Leider setzte in der Nacht Regen ein, der auch noch am Vormittag
anhielt, so wurde die geplante Tour über den Nationalpark Kalkalpen
fallengelassen. Stattdessen befuhren wir ca. 10 km die stärker frequentierte
Straße, bis wir wieder auf den speziellen Ennsradweg einbogen,
der einiges an Abwechslung bezüglich Steigungen und Abfahrten bot.
Gegen Mittag ließ der Regen nach und so konnten wir den schönen
Markt Weyer, ein Juwel kleinstädtischem Barocks, bei einer Stärkung
mit einer Leberkässemmel genießen. Dann gings weiter über
Großraming nach Reichraming. Nach einer Mittagsrast radelten wir über
Losenstein, Ternberg, Garsten nach Steyr, einer der schönsten Stadtplätze
Europas, auf dem sich Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko aneinanderfügen.
In der Mitte das Wahrzeichen der Stadt, das gotische Bummerlhaus. Die Übernachtung
etwas außerhalb im Gasthaus „Wirt im Feld“ war sowohl
unterbringungsmäßig wie auch kulinarisch ein Höhepunkt.
Einige sprachen dabei dem Most zu. Nach einem kräftigen Frühstück
wurden am nächsten Tag die letzten 30 km der Tour zum Zielpunkt
Enns angetreten. Gegen Mittag war es soweit, das Ziel der 240 km langen
und 1800 Höhenmeter überwindenden Tour war erreicht. Der schöne
Stadtplatz lud noch zu einer Stärkung ein, bevor es wieder hektisch
wurde beim Verstauen der Räder im Zug. Nach dem Umsteigen in Passau
und Plattling erreichten wir wieder Deggendorf.
Hier wurde noch am Volksfest die gelungene Tour begossen.
Es war eine herrliche Tour und der Dank gilt allen Beteiligten, sowie
den Initiatoren.
Xaver Gruber im August 2007.
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