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Zusammenfassung:
Im September letzten Jahres brachen drei Ski & Biker mit ihren Fahrrädern zu einer Balkan Reise auf, dessen Erlebnisse ich in Tagestouren zusammengefasst habe, dazu Links von Fotos und der gefahrenen Strecke eingefügt habe.
Hierbei gilt ein besonderer Dank unseren Coach, dem balkanerfahrenen Heinz Burkhart mit seiner Frau Regina, die uns mit dem Auto begleiteten.

Egal ob Kroatien, Bosnien, Montenegro, oder Albanien, der Balkan ist für Radtourenfahrer ein Erlebnis besonderer Art. Ob im Küstenbereich oder hinteren Bergland bietet die Gegend atemberaubende Landschaften, die touristisch kaum erschlossen, in ihrer wilden Schönheit und krassen Gegensätze, ein unvergessliches Erlebnis sind.

Beste Reisezeit:
April bis Juni
von September bis Oktober
Während der Sommermonate ist es vor allem im Inland oft sehr heiß und trocken.

Kosten:
Hin- und Rückflug kosten je nach Angebot ca. 250 Euro und die Übernachtungspreise sind in guten Hotels oder Pensionen bei 15 bis 30 Euro, die überall gerne angenommen werden.

Straßenverbindungen- Kommunation:
Das Straßennetz ist bis auf Albanien gut ausgebaut.
Wenig attraktiv sind viel befahrene Hautpverbindungsrouten, oft die einzige Verbindungsmöglichkeit, die manchmal nicht zu vermeiden sind. Es ist oft kein Seitenrand da und vor allem die LKW Fahrer müssen sich wohl an die Radler noch gewöhnen.
Also wie überall; Augen auf im Straßenverkehr und soweit möglich die landschaftlich attraktiven Nebenrouten wählen.
Die wenn auch armen Länder verfügen über ein hervorragend ausgebautes Handynetz.

Menschen/Bevölkerung:
Die Menschen in diesen Ländern habe ein Problem. Viele mögen sich untereinander nicht, was der letzte Konflikt 1992 bis 1995 bewiesen hat. Touristen gegenüber sind sie jedoch aufgeschlossen und wir hatten während der Tage eigentlich gute Erfahrungen gemacht und was die Ehrlichkeit anbelangt, keine Probleme gehabt.
Hierbei habe ich in Italien oder Frankreich schon schlechtere Erfahrungen gemacht.

Sprachen:
Vor allem bei der jungen Bevölkerung kommt man mit Basic-Englisch relativ gut durch und im Problemfall gibt es ja auch noch die Zeichensprache.

So wie wir erfahren haben, gäbe es in dem Gebiet noch viele sehenswerte Routen, die per Pedes noch zu erobern wären. Aufgrund der Nähe (Flugzeit 1 Stunde) kann man auch über ein verlängertes Wochenende zum Beispiel im Spätherbst schnell einen Trip planen.
Wäre da zum Beispiel noch in Albanien der wunderschöne Canyon von Rragam über Komani nach Breglum, der uns von Wohnmobiltouristen sehr empfohlen wurde und zu dem leider die Zeit nicht mehr gereicht hat.

 

1. Tag: Flughafen DBV - Dubrovnik - Ivanica - Trebinje (ca. 80 km)

 

Nun war es endlich es soweit, die Räder waren bepackt, und unsere Balkantour begann.
Am Samstag, dem 26.09.2010 checkten wir am Flughafen in München ein, und kurz vor Mittag flogen wir mit der Lufthansa nach Dubrovnik, um dort unsere Balkanradtour zu beginnen.
Eigentlich war es nur ein kurzer Steigflug über die Alpen, bei dem wir die dicke Wolkendecke durchstießen, um für etwa eine halbe Stunde blauen Himmel um uns zu haben, bis sich dann wieder im Sinkflug das selbe Spiel wiederholte. Im Adriagebiet kündigte der Wetterbericht - zumindest für die nächsten zwei Tage - schlechtes Wetter an.
Dies schien sich leider zu bewahrheiten. Als wir im Sinkflug etwa 500m über Grund das hügelige Küstenland durch die Flugzeugfenster erblickten, spiegelten sich die Straßen im Nass und dämpfte unsere Vorfreude aufs Radfahren.

Nach der Landung wurde unsere Hoffnung, die ersten Radkilometer trocken hinter uns zu bringen, jäh zerstört, als wir im strömenden Regen unsere Räder vom Flugtransport im Eingangsfoyer aufrüsteten. Ein Schauer ergoss sich über dem Gebiet des Airports, und es klatschte so richtig herzhaft  vom Himmel. Wir mussten wohl oder übel gleich unsere Regensachen ganz tief aus der Tasche hervorräumen, welche wir hofften, überhaupt nicht zu benötigen.
So, nun war es soweit, alle drei Biker waren wetterfest eingekleidet, und es galt die Devise "Losradeln". Schon ironisch, wo es doch hier die letzten Monate so gut wie keinen Regen gab. Doch da kamen drei Niederbayern, und schon schiffte es ordentlich. Wie heißt doch der Spruch " Wenn dÈngerl reisen, wird`s Wetter schön."
Doch man muss positiv denken. Schließlich hatten wir Rückenwind. Heinz und Regina waren im Auto fast schon zu beneiden.
Auf der verkehrsreichen Küstenstraße spritzten uns laut vorbeifahrende LKW`s ordentlich ab. Zuhause würde man bei diesem Wetter keinen Hund vor die Türe setzen,. Doch was blieb einem anders übrig, wollte man doch nicht in irgend einer Unterkunft gleich zu Beginn des Urlaubs auf besseres Wetter warten und trübsinnig aus dem Fenster schauen.
  
Die Vorfreude auf die bevorstehenden Radtage gab uns den Antrieb für diesen angebrochenen Tag, wo letztendlich doch nur etwa 50 Kilometer zu radeln sind, auch bei diesen widrigen Bedingungen zu meistern. Es kann ja nicht die ganze Woche so weitergehen.
Erst als wir nach etwa 20 Km kurz vor Dubrovnik die Hauptstraße Richtung Trebinje verließen, wurde der Verkehr für Radfahrer etwas erträglicher und nach den ersten Höhenmetern ließ auch tatsächlich der Regen nach. Wir waren bereits kurz vor der Grenze nach Bosnien, als uns kräftige Windböen, verursacht durch die Tiefdruck-Wetterfront, schier von der Straße zu fegen versuchten. Die Temperaturen waren eher als kühl zu bezeichnen, doch zumindest war der Regen vorbei und auch die Straße trocknete langsam wieder ab.

Kurz vor der Grenze, als wir an den Dörfern Sumet und Brgat vorbeifuhren, erinnerten uns zerschossene und abgebrannte Häuserruinen an die Relikte des Jugoslawien-Krieges, und man hatte den Eindruck, sie sollen als Mahnmahl des Krieges stehen bleiben. Schon ironisch, wo doch daneben Neubauten hervorsprossen, denn schließlich muss das Leben weitergehen. Während dieser Tour wurden wir noch oft mit dem Geschehnissen des Kriegsszenarios, welches zwischen 1992 und 1995 stattfand, konfrontiert.
An einer stark bewachten Grenze mit etwas versetzt einer kroatischen und bosnischen Station wurden wir nach kurzer Passkontrolle - heute bereits zum dritten mal - durchgewunken.
Nun waren wir bereits in Bosnien und im Grau des Adriatiefs - aber trocken- ging’s in etwas einförmigem Gelände hinab nach Trebinje, ebenfalls eine Stadt, die mir vorwiegend aus Kriegsberichten in Erinnerung ist. Abseits der Straße soll ja vermintes Gebiet sein, und ich dachte mir, pass auf beim Biseln, das kann schief gehen.

Heinz, als Kenner des Landes war beruflich in Trebinje und kannte im Stadtzentrum ein gutes Hotel, wo das Personal schon auf uns wartete und wo wir unsere nassen Sachen im Zimmer ausbreiteten.
Im Nachbarhaus vergewisserte ich mich noch, ob unsere Bikes auch wirklich sicher die Nacht verbringen, und so lag auch schon der erste halbe Radtag hinter uns.
Noch von zuhause in Erinnerung kündigte der Wetterbericht jedoch auch noch für den morgigen Tag Regen an,. Doch wir waren schließlich bereits Einiges gewohnt.
Als jedoch so gegen 4:00 Uhr früh uns buchstäblich wolkenbruchartige Schauer aus dem Schlaf rissen, sah ich dem nächsten Tag schon ein bisschen mit Sorge entgegen. Wird das etwa wieder das Gleiche wie gestern?? Vor allem bin zumindest ich um diese Zeit auch ein bisschen schwermütig, wenn man im warmen Bett liegt und sich das Szenario des kommenden Tages so richtig negativ ausmalt.

Link Karte
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mmzrlqqhgbupkvql&authkey=1D10808C617C575E92C001AFA26B3592268CA2D881D5545E

Link Fotos
https://picasaweb.google.com/27werner/BaklanUrlaub1Tag?authkey=Gv1sRgCLCpybqR4b_VhQE#