2025 November - Tourenradreise Thailand - Laos
Hallo, liebe Blogleser.
Nach einer aktiven Sommersaison ist schon wieder November. Ein Monat, wo das Fernweh wieder mal besonders groß ist. Doch wie kann man diese Zeit wohl am besten nutzen??
Natürlich mit dem Rad die Welt erleben.
Möchte mir nicht den Vorwurf machen müssen, wenn es mal nicht mehr geht... Ihr kennt ja den Spruch “Hätte, hätte, Fahrradkette”
Mich zog es wieder in asiatische Länder. Thailand und Laos waren auf dem Plan. Es waren wunderschöne vier Wochen.
Gleich ein paar Worte zum Flug.
Nach gründlicher Recherche wieder der Entschluss für einen Direktflug von München nach Bangkok. Mit 1000 Euro muss man dabei rechnen. Dies ist jedoch der Preis inclusive Transport des eigenen Rades.
Sicherlich gibt es deutlich günstigere Flüge. Dies sind jedoch keine Direktverbindungen mit teils langen Umsteigezeiten je nach Gesellschaft in Istanbul, Dubai… Auch haben die keine Flexoption enthalten. Das heißt, eine Umbuchung würde dann gleich Hunderte Euro kosten.
Ein wichtiger Punkt bei den Flugbuchungen ist immer das Thema Radtransport. Je nach Buchungsklasse sind da bei Einhaltung der Gewichtsobergrenze kostenlose Beförderung des fahrbaren Untersatzes möglich. Es ist lediglich erforderlich der Fluggesellschaft vorher telefonisch das „Oversizemaß“ der Radschachtel anzugeben.
Ärgerlich, dass viele Airlines diese Obergrenzen verringert haben. In meiner Buchungsklasse waren es früher 25 Kg für das Aufgabegepäck möglich, nun sind es 23 Kg. Ebenso das Handgepäck. Es wurde von 8 auf 7 Kg reduziert.
Die Buchung von zusätzlichen 5Kg Aufgabegepäck hätte pro Strecke nochmal 85 Euro Mehrpreis gekostet, doch das wollte ich vermeiden.
Nachteilig wenn der Flieger mit Rückenwind nach nur 11 Std. Flugzeit bereits um 6:20 früh landet. Der Tag beginnt hier und im gebuchten Hotel kann man erst ab 14:00 Uhr einchecken.
6:20pm bedeutet Ortszeit Deggendorf 00:20 Uhr. Da kommt Müdigkeit auf und nun die nächsten 7 Stunden kein Bett. Auch für dieses Problem gibt es eine Lösung. Fast alle Hotels haben einen Swimmingpool und dort kann man, nachdem die Buchungsbestätigung vorlegt, derweil sich im Poolbereich aufhalten und im Liegestuhl pennen.
Erstmals war mein fahrbarer Untersatz in Thailand aus Carbon. Ein vor Jahren erworbenes Merida Rennrad wurde zum Gravel umgebaut.
Mit meinem erprobten, stabilen Steppenwolf Tourenrad mit Rohloff Schaltung (16,5 Kg) wäre es mit dem Gewicht inclusive Utensilien knapp geworden.
So war es möglich die geringen Gewichtsobergrenzen einzuhalten und die 30 Kg nicht zu überschreiten.
1. Tag Mittwoch 5. November
Das Rad noch verpackt auf dem Hotelzimmer und bedingt durch den Jetlag keine so rechte Lust es auszupacken, geschweige denn eine erste Tour zu machen. Zu Fuß zuerst mal die Stadt erkundet um sich an Klima und Zeiten anzupassen. Brauche meist ein bis zwei Tage um für sportliche Aktivitäten motiviert und fit zu sein.
Bin dieses mal mit einem gleichgesinnten Tourenradler Namens Michael aus Kirchham unterwegs, der ebenfalls ein relativ leichtes Gravelbike fährt.
2. - 4. Tag, Donnerstag/Freitag/Samstag 6. - 8. November
Am zweiten Tag kam dann der Sinn nach Unternehmungen langsam auf und das Radl wurde aus der Schachtel geholt. Es hat sich bewährt, diese im Hotel zu deponieren und bei der Heimreise wiederzuverwenden. Die fast schon überfreundlichen Pagen sind dabei meist besonders zuvorkommend und man muss ihnen da schon ein Trinkgeld zustecken.
Tja, die ersten Kilometer und das gleich im Links- Stadtverkehr waren adrenalinhaltig. Aber man ist gleich wieder drin und etwas weiter nördlich der Stadt wurde es auch entspannter mit dem Verkehrsaufkommen.
Als erstes entschloss ich mich, die 300 Km nach Kamphaeng Peth über Ayutthaya mit dem Rad zu bestreiten. Dort ist auch der Treffpunkt mit Michael geplant, der ein paar Tage später eintrifft um mit ihm weiter nach Chiang Mai, zum ersten Etappenziel zu radeln.
Eine ähnliche Route habe ich 2017 vom Opiumdreieck über Chiang Rai (Weißer Palast) bis Bangkok zurückgelegt. War auch eine wunderschöne Tour durch viele bergige Gegenden und Thermalquellen.
5. Tag, Sonntag, 9. November Bangkok - Ayutthaya
So, nun der erste ganze Radtag. Leider ist in und um Bangkok immer sehr viel Verkehr, den ich auch schon die ersten Tage beim “Einrollen” mitbekommen hab an den thailändischen Verkehrsstil anpassen musste.
Es ist oft eine ungewohnte Logik, ein rationales Handeln erforderlich, um dieses Verkhersaufkommen überhaupt zu bewältigen. Würde das Geschehen hier nach deutschen Regeln ablaufen, wäre wahrscheinlich Dauerstau.
Nach den ersten Kilometern hat man dann den dichten und teils hektischen Verkehr der Innenstadt hinter sich und ist erfreut, wenn es weiter nördlich bei Ayutthaya etwas entspannter wird.
Diese ersten Eindrücke können überwältigend und beängstigend wirken, besonders wenn man aus einem gut reglementierten deutschen Straßenverkehr kommt. Nun gut, bin es ja zwischenzeitlich nach vielen Reisen gewohnt, aber die ersten Male war es schon ziemlich herausfordernd. Viele Roller, an den Ampeln immer in der ersten Reihe. Zebrastreifen sind supergefährlich für Ausländer, die gewohnt sind, dass Fußgängerüberwege sicher sind. Thais halten nicht und selbst wenn mal ein Auto hält, fahren Roller zwischen den Autos durch und ohne anzuhalten über den Zebrastreifen. Mich wundert es, dass hier die Luxuskarossen mit ihren stark abgetönten Scheiben kaum Kratzer haben.
Ein weiteres Beispiel für ein ungewohntes Verhalten: Linksabbiegen an Kreuzungen, auch bei Ampeln. Das ist erlaubt, wenn es nicht ausdrücklich mit einem Schild verboten wird. Auch dort ist für Fußgänger schwierig abzuschätzen, wann sie an einer Ampel-Kreuzung die Straße sicher überqueren können.
Schön zu wissen, dass es mit der Grundversorgung wichtiger Nährstoffe in Thailand gut bestellt ist.
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6. Tag, Montag, 10. November Ayutthaya nach Singburi
Man wechselt ja fast täglich das Hotel. Was das Packen der Satteltaschen anbelangt, kommt schnell Routine auf und es geht immer ein prüfender Blick vor Verlassen des Hotelzimmers, ob nicht irgendwo noch was liegt.
Am Chao Praya entlang führte mein Trak viele dutzend Kilometer durch die Zentralebene in Thailand Richtung Norden. Doch bereits nach den ersten Kilometern hinter Ayutthaya waren viele Bereiche der Straße überschwemmt und das Fortkommen erwieß sich als problematisch.
Das hätte ich so nicht erwartet. Es schwemmte viel Unrat auf die Straße. Durchfahrtssperren behinderten oft das Weiterkommen und viele Pumpanlagen beförderten große Mengen Wasser in einen Nebenkanal, die den Hauptfluss entlasten sollten. Die Straße war oft in teils knietiefen Wasser getaucht und es kam schon der Gedanke auf, lieber Wege fernab des Flusses zu wählen. Eine Teiletappe gings an der Autobahn entlang. Hab noch nie eine Autobahn mit Fahrradweg gesehen. Doch hier gibt`s das.
Der erste Platten ließ nicht lang auf sich warten und so wechselte ich erstmals meinen Schlauch. Natürlich am Hinterreifen. Die Felge war auch voll Wasser und feiner Sand. Es waren noch etwa 20 Km bis zu meinem Tagesziel Nakhon Sawan. So kann schnell eine unerwartete Situation entstehen auf die man nicht vorbereitet ist. Schweißüberströmt wechselte ich den Schlauch, und 20 Km weiter wieder das gleiche Problem. Doch diesmal kam ich nach weiteren Aufpumpen zumindest noch bis zum kurz vorher gebuchten Hotel.
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7. Tag, Dienstag, 11. November Singburi - Nakhon Sawan
Laut Navi waren es 123 Km und es schien ein heisser Tag zu werden. Nun gut. Eine 50er Sonnencreme und ordentlich Flüssigkeit ist da schon wichtig.
Das Flickzeugs war aufgebraucht. Über Google Maps ist an jedem halbgroßen Ort ein Radgeschäft zu finden und dort wurde kräftig in Schlauch und Flicken investiert.
Die hohen Temperaturen brachten einen ordentlich zum schwitzen. Man verliert viel Flüssigkeit, welche im Fahrtwind verdunstet. Doch kaum man stehen bleibt rinnt der Schweiß in Strömen. Man unterschätzt oft, was der Körper hierbei an Flüssigkeit und Mineralien verliert und ist gut beraten vorsorglich, auch ohne Durstgefühl, genügend Flüssigkeit oft und in kleinen Mengen zu sich zu nehmen. Also sind isotonische Getränke oder entsprechende Pulver wichtig. Wir beschafften uns diese immer in Apotheken und mischten unsere Coktails zusammen. Oft holten wir bei SevenEleven gekühlte Getränke aus den Kühlschränken, die jedoch innerhalb einer halben Stunde wieder lauwarm waren.
Besonders lecker hierbei immer die kleinen Stände an der Straße, wo frisch gemixte, kühle Kokosshakes angeboten wurden. Ach ja, wichtig zu bemerken; Habe Deine “heilige Box” - gemeint ist die Radtasche mit Reisepass, Handy und Geld, immer in Sichtweite, oder trage sie, wenn Du das Rad verlässt am Körper. Dessen Verlust würde enorme Probleme im Ausland bereiten und man ist gut beraten, dies immer im Auge zu behalten. Der Verlust des Rades wäre zu verkraften, beim Handy wird`s schon problematischer. Zur Sicherheit hatten wir ein Zweithandy dabei, das in einer anderen Tasche verstaut war.
Da dieser Streckenabschnitt immer noch durch Hochwasser beeinträchtigt war, kam ich auf einen an der Autobahn entlangführenden Radweg, den ich etwa 20 Km folgte. Ist schon was Besonderes, wenn er auch oft zugewachsen war.
Immer imponierend bei Einfahrten zu größeren Orten die aufwändig verzierten Torbögen. Meist ist darauf ihr König abgebildet.
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Wenn man da viele Stunden auf dem Rad sitzt, kommen einem so manche Gedanken. So sorgte ich mich um die Stabilität meines Rades. Ob denn der leichte Carbonrahmen der Belastung beim Tourenfahren mit Gepäck standhält, vor allem die Hinterradstrebe die Stöße verkraftet, da ja keinerlei Federung vorhanden ist und die Satteltaschen doch ein Zusatzgewicht darstellen?? Aber es hat gehalten.
8. Tag, Mittwoch 12. November Nakhon Sawan mit Bus nach Kampaeng Phet
Nach nunmehr vier Radtagen der Entschluss, einen Ruhetag einzulegen und das 120 Km entferne Kampeang Pet spätnachmittag per Bus anzusteuern. Schließlich sollte man nicht nur KM sammeln, sondern auch die Sehenswürdigkeiten ein bisschen erforschen. Gestern gingen drei Flicken drauf und es kam die Angst auf, für meine 60mm Ventillänge keinen passenden Schlauch zu finden. Doch in einem Radgeschäft war alles vorhanden.
Nunja, es war bereits Mittwoch und ich erwartete Besuch. Über meinen Blog meldete sich bereits letztes Jahr ein Gleichgesinnter, Namens Michael aus Kirchham bei Bad Füssing.
Er führte bereits letztes Jahr eine dreiwöchige Radreise in Thailand durch. Wir stellten fest, dass wir heuer fast im gleichen Zeitraum in dem Land per Pedes unterwegs sein wollten und haben uns entschlossen, einige Etappen gemeinsam zu bestreiten.
Michael kam gestern mit dem Flugzeug in Bangkok an und reiste mit dem Bus nach Kampaeng Peth, wo wir uns Abends trafen.
9. Tag, Donnerstag, 13. November Kamp Phen Phet - Sam Ngao
So, nun waren wir zu zweit unterwegs. Unser geplantes Tagesziel war heute in die Nähe des Bhumibol Damms zu kommen. Entlang des Flusses Mae Nam Ping kamen wir flott voran und hätten auf halber Strecke nur noch 50 Km zu Grenzübergang nach Myanmar gehabt. Aber wir wollten ja Richtung Norden. Am Nachmittag erreichten wir Sam Ngao und siehe da, komplette Infrastruktur vorhanden. Appartements, Restaurant… alles was ein Radlerherz begehrt. Wenn die Wäsche fällig ist, dann findest Du Waschmaschinen meistens direkt an der Straße. Musst nur umgerechnet einen Euro in den Geldautomat tun und Waschmittel bei SevenEleven kaufen.
Nunja, war wieder ein schöner Radtag, gut 100 Km waren wieder auf dem Garmin und morgen sollte bei einer ähnlichen Tagesleistung Lampang möglich sein.
10. Tag, Freitag, 14. Nov Stauseebesichtigung - Weiterfahrt nach Ban Wiang
Michael meinte, man solle doch, wenn schon mal hier, auch den etwa 15 Km entfernten Stausee besuchen. So radelten wir ohne Gepäck noch die knapp 200 Hm hoch, bestaunten das Bollwerk, machten ein paar Tourifotos von “Bhumibol Dam” um dann zurückgekehrt am Hotel die Taschen aufzupacken und Richtung Lampang zu radeln.
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Wir trafen wir einen französischen Tourenfahrer mit deutschen Trikot. Er war schon Monate unterwegs, schwer bepackt mit Campingausrüstung und berichtete von seinen Erlebnissen.
Es ging vorbei an abwechslungsreicher Landschaft, dem Nationalpark Mae Wa, an beeindruckenden Tempelanlagen, wo der Garmin Rennradtrack plötzlich in einer langen Temeltreppe mündete.
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Am Abend war diesmal keine Fußmassage, sondern Physiotherapie angesagt. Wir glaubten es sei eine Massage, doch war dies nicht der Fall. Eine Krankenschwester, die nebenbei jobbte, bot von Wärme bis Elektrobehandlung so ziemlich alles an. Per Übersetzer vermittelten wir wo es uns zwickt, sie hatte gleich eine Therapie bereit und um die Sache rationeller zu gestalten, behandelte sie uns zwischen den Vorhängen beide gleichzeitig. Doch schien diese Stunde ziemlich lang, da schon der Magen laut knurrte. Über die Wirksamkeit kann man diskutieren, aber es war unterhaltsam. Man muss nur dran glauben.
11. Tag Samstag, 15. Nov. Ban Wiang - Lampang
Ein neuer Tag. Es schien zuerst bedeckt zu bleiben, doch dann kam die Sonne durch und knallte ordentlich auf die Haut. Jedoch die Temperaturen waren erträglich, so lange der Fahrtwind auf der Haut vorbeistrich. Zuerst radelten wir den Highway entlang um dann wieder zur Abwechslung vor Spo Prap kleinere Dorfstraßen bis Ban Chom Ping zu fahren. Es ging vorbei an landwirtschaftlichen Flächen, wo Reisanbau betrieben wurde. Erstmals ging es über etwa 20 Km über hügeliges, bewaldetes Terrain. Nur Wald und vereinzelte kleine Anwesen bis endlich wieder erste Ansiedlungen auch mit Lebensmittelläden auftauchten, an denen wir unsere Flaschen auffüllten. Bereits gegen 2:00 PM erreichten wird Lampang wo wir uns eine Massage und ein gutes Essen gönnten. Auch ein Hotel wurde gleich für umgerechnet etwa 20 Euro gefunden. Das Bad war einigermaßen sauber, jedoch scheinen die es hier nicht auf die Reihe zubringen befestigte Wasserhähne oder Steckdosen zu haben, die auch funktionieren. Aber das kennt man ja schon.
Jährlich werden in Thailand rund 30 Millionen Tonnen Reis geerntet, wovon ein Großteil auf den hochwertigeren Jasmin-Reis fällt. Der wächst zwar nicht so schnell nach wie andere Sorten, bringt allerdings auf dem Markt fast den doppelten Preis ein.
Rund 9, 2 Millionen Hektar Land werden hier von Reisfeldern eingenommen, und es gibt Pläne, diese Fläche nochmals um 500.000 Hektar zu vergrößern.
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Ein kleines Mißverständnis gab es beim Abendessen. Auf einer Speisekarte sahen wir drei lecker anmutende, als Menü abgebildete Speisen. Beide waren wir uns über dessen Bestellung einig.
Später verstanden wir, weshalb die Bedienung bei der Bestellung so verwundert schaute. Es waren Einzelessen und jeder von uns bekam also drei Portionen. Aber Radlfahrer haben nun mal einen kernigen Appetit und es wurde alles verputzt.
Da die Speisekarten meist in Thailändisch beschriftet waren, zuckten wir das Handy heraus und mit Google Übersetzer war das kein Problem.
Jedoch beim genauen Hinschauen kamen dann doch Zweifel auf. Thailänder essen gerne Innereien. Z.B. gerösteten Schweinedünndarm. Auch Spezialprodukte wie Schweinebacke, Talg, Kutteln und Schweinsfüße zählen zu den Innereien. Bei Fischspeisen sind Makrele, Snakehead und Schlangenkopffisch gefragt. Wo wir uns nicht sicher waren, bestellten wir meist Chicken.
12. Tag, Sonntag 16. Nov. Lampang kleine Stadtrunde Ruhetag
Für heute war nun ein Ruhetag geplant und Kultur angesagt. In vielen Berichten waren mir schon die Klosterfelsen von Lampang bekannt, und wenn schon mal da, dann gilt es diese auch mal zu besichtigen. Sie liegen etwa 70 Km Nordwestlich zwischen Chiang Mai und Lampang. Dabei ist ein kleiner Pass zu bewältigen der in das Tal führt, wo die Bergkette mit den begehrten Anlagen sich befindet. Nunja, mit dem Rad hin und zurück inclusive Besichtigung, das würde nicht klappen. Also entschieden wir uns für ein Bolt Taxi und waren in gut einer Stunde dort. Die Räder packten wir in den Van, um evtl. vor Ort eine kleine Runde zu machen, jedoch waren wir nach Ankunft inmitten einer steilen Anhöhe, wo 20% Rampen den Berg hoch führten. Die Räder wurden deponiert und es ging zuerst nach Erwerb des Tickets via Pickup steil hinauf um dann über schier endlose Treppen hoch zu den Klostertempeln zu gelangen, die imposant, wie angeklettet an den Felsen hingen.
In schwindelerregender Höhe thronen die Stupas, die wie Mützen auf den Kalksteinfelsen des Doi Phra Bat, einer Bergkette, die sich majestätisch über die umliegende Landschaft erhebt. Er ist nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten Thailands. Hier findet ihr eine perfekte Kombination aus kultureller Bedeutung und natürlicher Schönheit. Der Anlage wurde im Jahr 2004 erbaut, um den 200. Geburtstag von König Rama IV. zu ehren. (König Mongkut) zu ehren, einem der bedeutendsten und wohl auch beliebtesten Monarchen Thailands.
Die weißen Stupas, die auf den Gipfeln der steilen Felsen thronen, scheinen fast unmöglich platziert zu sein. Aber sie balancieren auf schmalen Vorsprüngen und wirken von weitem wie schwebende Gebilde. Sie sollen Buddha-Reliquien beherbergen und machen den Tempel zu einem ganz besonderen, heiligen Ort für Pilger, die spirituelle Erleuchtung suchen. Machte mir Gedanken, was das beim Bau wohl für eine Schufterei gewesen ist.
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Nach Besichtigung war es ein erlebnisreicher Kulturtag den Abends noch köstliche Nudeln und ein kühles Changbier am Nachtmarkt krönten den Tag.
14. Tag, Dienstag 17.11 Lampang Chiang Mai
So, die erste Etappe Bangkok Chiang Mai wäre fast geschafft. Noch etwa 100 Km mit einer kleinen Anhöhe (500Hm) liegen vor uns und wir machten uns auf den Weg. Die Temperaturen waren angenehm. Ich fuhr die direkte Strecke auf dem belebten Highway , während Michael beim Anstieg eine etwa 10 Km längere Route wählte. Oben trafen wir und und bergab mit 40Km/h ging`s Chiang Mai entgegen. Kurz vor dem höchsten Punkt, ungefähr in der Mitte der Tagesetappe war noch direkt an der Hauptstraße im Landschaftsschutzgebiet das Elephant Conversation Center. Eine Art Krankenhaus für Dickhäuter. Weitere derartige Stätten gibt es in Thailand zuhauf. Für thailändische Buddhisten symbolisiert der Elefant Glück, Majestät, Stärke, Fleiß und Intelligenz. Auch in anderen buddhistischen Ländern genießen Elefanten hohes Ansehen, aber nirgends so ausgeprägt wie in Thailand.
Weitere Bilder https://photos.app.goo.gl/3TBCPii5TcUtLsA6A
Wir logierten direkt im Zentrum von Chiang Mai im Duangtawan Hotel und erkundeten dann Nachmittag noch kurz die Stadt. Abends gab`s noch in der Walking Street ein gutes Essen vom Grill. Aufgrund der schönen Lage, umgeben von Bergen wird die Stadt auch von Thailändern gerne “Rose des Nordens” liebevoll genannt. Sie ist das Zentrum des alten Lanna Königreiches. Jedoch zog sich der Himmel zu und es begann zu tröpfeln. Für den nächsten Tag kündigte der Wetterbericht Regen an und wir beschlossen, mit dem Minibus nach Pai zu fahren.
15. Tag, Mittwoch 18. Nov.
Tatsächlich. Am Morgen Regentropfen an den Fenstern des Hotels und die Straßen nass. Ein idealer Tag für den Minibus, der am Vormittag organisiert wurde. Wir fuhren, vorbei an großen Pfützen zum Busbahnhof. Selbst da wurde ich nicht verschont. Schon wieder keine Luft im Reifen. Also zu zig`sten Male. Rad ausbauen, Schlauch wechseln.
Dann am Busbahnof die Räder auf`s Dach und es ging am Nachmittag zum 130 Km entfernten Pai, wofür der Minibus etwa 3 Stunden in einer kurvenreiche Straße durch den Regenwald brauchte. Wir bezogen unsere online gebuchten Gartenhäuschen um noch am Abend in der Walkingstreet, umringt von Backpackertouristen am Geschehen teilzunehmen und sich von thailändischen Köstlichkeiten verwöhnen zu lassen, die vor Deinen Augen zubereitet werden.
Wusste gar nicht, dass man wenn das Rad auf dem Minibus verzurrt ist, auch einen Platten bekommen kann. Am nächsten Morgen musste schon wieder das Hinterrad ausgebaut werden.
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Pai ist eine Stadt in der Provinz Mae Hong Soon im Norden Thailands. Sie liegt in einem Tal am Ufer des Flusses Pai. Sie ist bekannt für die anliegenden Schluchten, heißen Quellen wie die Tha Pai und Wasserfälle wie den Mo Paeng. Im Zentrum säumen Imbissbuden und Kunsthandwerksläden die Pai-Einkaufsstraße. Westlich der Stadt liegt Baan Santichon, ein traditionelles chinesisches Dorf mit Lehmhäusern und Restaurants, in denen Yunnan-Gerichte serviert werden.
16. Tag, Donnerstag 19. November, Regentag. Pai Runde alleine gemacht und Abends mit dem Bus zurückgefahren.
Michael im Regen mit dem Rad zurück über Dschungelstrecke nach Chiang Mai
Naja, bedeckter Himmel, die Wettervorhersage nicht so rosig. Trotzdem ist ein Radtag angesagt. Michael radelte die Route 1095 von Pai zurück nach Chiang Mai. 130 Km, 1600 Höhenmeter und 762 Kurven waren zu bewältigen. Ich gönnte mir eine Komoot Empfehlung und umrundete Pai, wo einige Wadlbeisser dabei waren. Spätnachmittag gings mit seinem Gepäck mit dem Minibus wieder zurück nach Chiang Mai.
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Am Abend sahen wir uns wieder im Hotel in Chiang Mai. Michael berichtete, er sei fast den ganzen Tag im Regen gefahren. Auch bei meiner Rückfahrt mit dem Bus goss es aus allen Kübeln und selbst in der Stadt regnete es ordentlich. Für die Rückfahrt vom Busbahnhof zum Hotel nahm ich sogar einen TukTuk, wo auch das Rad draufpasste.
17. Tag 20. November Runde Chiang Mai - Lamphun - Chiang Mai
Heute planten wir noch eine Tour nach Lamphun, wobei Michael nach einer weiteren Übernachtung am Fuße der Bergauffahrt per Pedes den 2565m hohen Doi Inthanon zu bestreiten. Es ist der höchste Punkt Thailands. Oben befindet sich eine große Tempelanlage und eine Wetterstation. Ich berichtete bereits in einen meiner Blogs über diesen Berg.
So, das waren schöne, erlebnisreiche Tage und der erste Part unserer Reise war beendet.
So trennten sich vorerst unsere Wege. Michael fuhr zurück nach Chiang Mai um mit dem Bus zum 700Km entfernten Udonthani zu fahren. Es war weiters geplant Laos zu besuchen.
18. bis 20. Tag 21. bis 23. November Jomtien
Mich brachte ein Nachtbus nach Pattaya um mich über den Fortgang einer Appartementsanierung, an der ich die letzten Urlaube mitgewirkt habe, zu informieren. Doch dort angekommen die Feststellung, dass die letzten Monate so gut wie keine Fortschritte waren. Also der Entschluss wieder zu Michael nach Udonthani zurück zu fahren um gemeinsam die Reise nach Laos fortzuführen.
21. Tag, Montag 24. Nov.
Dort am Morgen angekommen ging es nach einem kräftigen Frühstück gleich auf`s Rad Richtung Norden um an diesem Abend bereits in Laos zu sein.
Udon thani haben wir über die Moo12 verlassen, einem Highway der direkt an die Grenze zu Laos führt. Wie es uns wohl mit der Einreise nach Laos, dem Visum, Geld umwechseln, Handyempfang, geht wussten wir nicht. Laut Google dürfte es kein Problem geben. Einzig ein Russe, mit dem ich noch am Vortag am Busbahnhof sprach, verunsicherte mich. Er behauptete, dieser Grenzübergang sei geschlossen.
Weitere Fotos unter; https://photos.app.goo.gl/gpCEdfNN7Uuo4BUH7
Doch diese Info bestätigte sich nicht. Es war reger Verkehr Richtung Norden. Sieht also nicht nach einer geschlossenen Grenze aus. Wird schon gut gehen. Wir waren etwa 80 Km unterwegs und fuhren direkt Richtung Freundschaftsbrücke, wo die thailändische Grenzabfertigung stattfindet. Der Verlauf des Mekongs ist hier die Grenzlinie. Zwei Tourenbikerinnen kamen vollbepackt mit Zeltausrüstung aus Laos und sie berichteten uns über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Etwas Verwirrung herrschte am Anfang über das Prozedere. Wir mussten ja zuerst Thailand verlassen, dazu brauchten wir den Stempel im Pass. Dann ging es mit dem Bus über die Brücke um an der Nordseite in Thanaleng Border Crossing das Visum zu beantragen. Dies kostete 30 Dollar, und so war man legal in Laos. Das klappte dann auch alles innerhalb gut 2 Stunden und wir rollten nun im Rechtsverkehr Richtung Hauptstadt weiter.
So nun brauchten wir noch Handyempfang. Doch dazu hatten wir uns schon eine eSim online bestellt mit der es klappen müsste. War auch soweit ok, aber was helfen fünf Balken auf dem Handy, wenn keine Daten fließen. Also auf gut Deutsch, das Handynetz war eine Kathastrophe und wir waren auf das WLan im Hotel oder in den Restaurants angewiesen. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Die Thadeua Rd , die in die noch etwa 20 Km entfernte Hauptstadt Vientiane führte war am rechten Streifen mit einer dicken Staub und Sandschicht belegt Immer wenn LKW`s vorbeidonnerten, war die eine staubige Angelegenheit.
In der Innenstadt stellten wir fest, dass gegenüber Thailand die Autofahrer weniger Rücksicht gegenüber unserer Spezies zeigten und man musste oft bei Spurwechsel deutlich aufmerksamer sein. Sie hupten auch aggressiver und waren nicht so zuvorkommend wie die Thais.
Michael wechselte Geld an einem ATM Automaten und war plötzlich Millionär. Allerdings KIP Millionär. 1 Laotischer Kip entspricht 0,000039 Euro . Das Preisniveau ist ähnlich wie in Thailand. 4 Sterne Hotels bekommst Du selbst in der Hauptstadt für 15 bis 30 Euro. Essen im Restaurant für 2-10 Euro
An Mekongs Riverside fanden wir große Hotels vor und es war reges Treiben im Bereich der Innenstadt. Wir checkten in unserer Unterkunft ein und waren erst mal froh hier zu sein. Abends dann suchten wir eine Wäscherei und lernten mit dem Rad weitere Bereiche der großflächig angelegten Innenstadt kennen. Auch ein Restaurant wurde gefunden wo man das bestellte Porky auf dem Tisch vor den Augen des Gastes zubereitet und es mit der Schere zerschnitt. Andere Länder, andere Sitten. Wir holten unsere Wäsche ab und planten für Morgen einen Trip nördlich der Hauptstadt um die Gegend kennen zu lernen.
22. Tag, Dienstag 25. Nov. der Tag in Laos
Der Patuxai “Tor des Sieges” ist ein 50m hoher Triumpfbogen in der laotischen Hauptstadt Vientane. Er steth am Ende der Xang-Prachtstraße.
Heute war eine Tagestour nördlich Laos Hauptstadt geplant. Interessant hierbei die Kontraste und Unterschiede zu Thailand. Wir verließen den Innenbereich der Stadt und die Komoot Route führte uns zuerst direkt auf die Prachtstraße der Hauptstadt, wo in einem groß dimensionierten Bereich viele sehenswerte historische Gebäude, reizvolle Tempelanlagen, Militärmuseen zu finden waren. Es liefen Vorbereitungen für irgendeine Parade. Relativ viele Menschen tummelten sich an diesem Werktag und sogar eine Hubschrauberformation, die große Fahnen schleppte, übte am Himmel. Da wird einem plötzlich bewusst, wir sind in einem marxistisch-leninistisch regierten Einparteienstaat. Präsent auch der Einfluss von Moskau. Viele Fahnen zierten die Innenstadt. Jede Zweite rot mit Hammer und Sichel. Putin lässt grüßen.
Habe auch in Erfahrung gebracht, dass Laos ziemlich feindlich gegenüber dem Islam eingestellt ist. Neben dem Glauben an Buddha ist in Laos aber auch der Glaube an Geister weit verbreitet. Laos bezeichnet sich als volksdemokratischer Einparteienstaat. Wirtschaftlich geht es dem Land schlecht. Es ist hoch verschuldet. Corona und viele Überschwemmungen haben dem Land sehr geschadet.
Die Menschen wirkten freundlich und es war interessant diese Szenerie zu erleben. Wir besichtigten darin die Tempelanlage WatSi Saket, den That Luang, das Wahrzeichen von Laos, den Triumpfbogen
Der Straßenverkehr jedoch wirkte chaotisch. Richtungspfeile auf den Fahrbahnen sind obligatorisch. Das musste ich schnell erkennen. Glaubte richtig dran zu sein, doch weit gefehlt. Radfahren ist meines Erachtens hier deutlich gefährlicher als in Thailand. Auch weisen die Verkehrsteilnehmer kein so tolerantes, gelassenes Verhalten wie in Thailand auf.
Kaum außerhalb der Stadt wurden jedoch die Straßenverhältnisse deutlich schlechter und der Anteil an Schlaglöcher, teils tiefe Sandbänke und kaputten Asphalt, häufte sich. Es war mühsamer zu fahren und wir hofften, dass der Komoot Track uns bald wieder auf eine halbwegs fahrbare Trasse routet. Lodernde und stinkende Müllhalden, neben der Straße und beizender Plastikgeschmack waren oft zu vernehmen. Denke, wenn man auf derartige Verhältnisse trifft und man auf Tour ist, kann man höchstens 40-60 Tageskilometer machen.
In Thangon wurden wir jedoch in einer wunderschön angelegten Floatingmarketanlage für unsere Mühen belohnt. (Ist ein Komoot Tip gewesen) Direkt unter einer alten Stahlbrücke befindet sich ein schwimmendes Restaurant, welches auch bei Einheimischen sehr beliebt ist. Auch kann man hier ein privates Hausboot mieten und bei Laobeer Karaoke singen. Vorsicht ist geboten beim Essen. Es kann richtig scharf sein.
Weitere Fotos; https://photos.app.goo.gl/as7Dn3U6n3bbvdvf6
Die Rückfahrt nach Vientiane erfolgte, wenn auch wieder mit viel Verkehr, über eine Hauptstraße. Zumindest waren da die Schlaglöcher weniger. Am Abend trauten wir unseren Augen nicht, was da in der Innenstadt nahe des Mekongufers los war. Die Kips wurden knapp und Michael wollte noch an einem ATM Automaten einen kleineren Betrag. Jedoch keiner wollte funktionieren. Letztendlich stellte sich heraus, der Grund war die zu geringe Eingabesumme. Aber wir kamen mit Thaibaths weiter und so reichten die Kips doch noch bis zum nächsten Tag an die Grenze.
23. Tag, Mittwoch 26. Nov.
Am nächsten Morgen die Feststellung eine Speiche am Hinterrad ist gerissen. Wir fanden schnell ein gutes Radgeschäft, welches tatsächlich für meine Swiss 1800er Felgen die richtigen Speichen da hatte. Innerhalb einer halben Stunde war alles 4 Euro repariert und weiter ging`s zurück an die Grenze.
Wir wussten nun schon über das Prozedere Bescheid. Es ging deutlich schneller und waren nach etwa einer Stunde wieder mit Einreisestempel im Pass in Thailand.
Die Rückfahrt nach Udonthani gestaltete sich als Rennen und ein 30er Schnitt mit Satteltaschen… Naja… Wir gaben uns gegenseitig die Schuld, wer denn das provoziert habe. Radlerlatein!!!
24. Tag, Donnerstag, 27. Nov.
So, unsere Wege trennten sich nun wieder. Nach dem Laosabenteuer fuhr Michael, der noch eine Woche länger in Thailand ist, noch einige Tagestouren im Osten des Landes. Meine Überlegung war noch mit dem Scooter eine Tempelanlage im Norden des Landes zu besuchen. So geschehen.
Die abgebildete Tempelperle Wat Pa Phu Kon, auch Waldtempel genannt, liegt 125 Km einfache Strecke westlich von Udonthani. Sie liegt im bergigen Waldschutzgebiet vom Na Yung. Es war imponierend, wie das monströse Bauwerk aus dem Regenwald herausstach.
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Die relativ neue Tempelanlage wurde zwischen 2010 und 2013 erbaut. Nachdem die Bergkuppe eingeebnet und das Untergeschoss erbaut worden war, wurde zuerst die etwa 20 Meter lange liegende Bhuddafigur auf einem Sockel errichtet, bevor der Wihan um diese herum erbaut wurde. Für den größten aus weißem Marmor gefertigten Buddha in Thailand wurden von den verantwortlichen Mönchen des Tempels 43 Marmorblöcke vor Ort im italienischen Cararra ausgesucht, von denen jeder zwischen 15 und 30 Tonnen wog, anschließend nach Thailand transportiert und dort zusammengefügt und skulpturiert. Das hat alles ein gläubiger Sponsor bezahlt.
25. Tag, Freitag, 28. Nov.
Nur noch ein paar Tage, dann geht`s wieder nach Hause. Zeit sich Gedanken zu machen, wieder Richtung Bangkok zu kommen. Den Tag verbrachte ich in Udonthani und buchte einen Nachtbus.
Mir fiel auf, diesmal waren für Thailand die Temperaturen teilweise ungewöhnlich niedrig. Ein Taifun brachte das Wettergeschehen in der Region kräftig durcheinander. Dieser wanderte über Vietnam und Ausläufer brachten sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen im Süden bei Phuket, Hatyai, wo von vielen Toten berichtet wurde. Hier zeigte sich extreme Kälte. Dass man in diesem Land friert und morgens einstellige Temperaturen hat, war bisher noch nie der Fall.
Die Thais sind das ja nicht gewöhnt und es ist fast schon amüsant sie auf ihren Scooters mit dicken Anoraks oder Pelzjacken zu sehen.
Wie komme ich in Thailand am besten von A nach B ?? Natürlich mit dem Rad. Es sei denn, Du möchtest in kurzer Zeit eine größere Distanz zurücklegen oder planst eine Rückfahrt. Dann macht es Sinn, sich einen Nachtbus zu nehmen und für wenig Geld bist Du am nächsten Morgen am Zielort. Zwar sind auch Inlandsflüge sehr günstig, doch bei Fluggesellschaften ist das oft ein Problem mit dem Fahrrad. Du kannst über Apps wie z.B 12go online buchen. Oft, vorwiegend bei Kleinbussen, kann es schon sein, dass man das Rad zerlegen muss. Der zusätzliche Radtransport wird dann direkt mit dem Busfahrer ausgehandelt. Oft kostete das Rad mehr als die Person. Aber bei diesen Preisen spielt das keine große Rolle.
26. Tag, Samstag, 29. Nov.
Bei der Rückreise von Udonthani nach Bangkok entschied ich mich für eine chinesische Busfirma. Sie warben mit modernen Bussen, sogar mit Displays und Entertainmentsystem, eigenen Stuard und gute Liegesitze. Das Fahrrad galt als Zusatzgepäck und der Mann am Schalter war beeindruckt, dass die Waage nur 10Kg anzeigte, wo doch die thailändischen Drahtesel doppelt so schwer sind. Fahrpreis für 700Km Nachtfahrt inclusive Fahrrad 30 Euro und Essensgutschein an der Raststation. Davon kann man in Deutschland nur träumen.
Jedoch wusste ich nicht vorher, dass dies fahrende Kühlschränke waren. Anscheinend konnten sie die Klimaanlage gar nicht mehr abschalten und da es draußen eh kalt war, lief diese trotzdem. Die Eiseskälte im Fahrgastraum zu monieren half nichts und sogar eine zweite Decke war zu wenig um die kalten Füße warm zu kriegen. Weitere Fahrgäste wussten das schon und hatten dicke Anoraks dabei.
Eine Option ist die Eisenbahn, allerdings erreichst du so längst nicht jedes Ziel, da das Streckennetz nur einige Teile des Landes abdeckt. Auch sind die Nachtzüge in den Hauptverbindungen z.B. Bangkok Chiang Mai oft ausgebucht.
Um touristisch nicht zu kurz zu kommen plante nochmals einen, wenn auch hecktischen Tagestrip nach Pattaya um das “International Fireworks” mitzuerleben. Eine gigantische Veranstaltung mit 200000 Gästen. Muss man gesehen haben.
Videos unter Link; https://photos.app.goo.gl/KvhyxyXeQ8uaR2989
27. Tag, Sonntag, 30. Nov.
Hab in Bangkok noch ein paar Stadtteile mit dem Rad erkundet und genoss die letzten Tage.
Hier findest Du Radwege, die vor jahrzehnten grundlegend falsch geplant wurden und somit kaum genutzt. Nach ein paar hundert Metern enden diese aprupt an einer hohen Borsteinkante. Also, absteigen, und Rad mit Satteltaschen über eine meist belebte Kreuzung schieben und weiter gehts. Es ist auch ratsam öfters den Kopf einzuziehn, denn sonst würde man unweigerlich mit eingewachsenen Bäumen kollidieren.
Aber man kann aus Fehlern bekanntlich lernen.
Zwischenzeitlich ist eine ganz neue Trainingstrecke rund um den Flughafen Suvarbhumi entstanden, der seines Gleichen sucht. Sie wurde 2018 modernisiert und stellt ein absolutes Highlight dar.
Leider habe ich bei dieser Reise erst zu spät von der Happy & Healthy Bike Lane für Triathleten in Bangkok erfahren. Diese 23 Km lange Trainingsstrecke werde ich auf jeden Fall bei meinem nächsten Trip besuchen und ergiebig testen.
Das Video unbedingt anschauen.
Noch vor 5 Jahren war es eine echte Seltenheit, wenn man einen Thai auf einem Fahrrad sah. Und wenn, dann auf einem Drahtesel, der bei uns schon lange zum Schrott gewandert wäre. Das hat sich deutlich geändert. Man hat den Eindruck, dass Radfahren richtig In ist bei den Thais. Warum bei den Temperaturen die meisten jedoch ziemlich vermummt unterwegs waren konnte ich nicht verstehn.
Tja, Morgen geht`s wieder nach Hause. Waren das schöne Tage!! Gönnte mir heute noch eine Tour in die “Everglades” von Bangkok. Eine flache Gegend mit endlosen befluteten Feldern zum Reisanbau, wo auch die Mündung des Chao Praya Flusses zu sehen war. Der Fluß, an dem ich die erste Woche radelte und der die Strecke über dutzende Kilometer überschwemmte.
Die heutige Tagestour war zwar aufgrund des Verkehrsaufkommens von der Innenstadt heraus ein bisschen anstrengend, doch wenn man aus dem Zentrum ist, ist es ist ein Genuss mit dem Rad unterwegs zu sein.
29. Tag, Dienstag, 2. Dez. Heimreise
Fazit;
Zuerst dachte ich ja, meine letzten Reisen wären nicht mehr zu toppen. Doch weit gefehlt. Es waren wunderschöne, erlebnissreiche vier Wochen und der Gedanke kam auf “ Es könnte so weitergehen”
Am letzten Tag kam noch in den Nachrichten, dass schon wieder an der Grenze zu Kambodscha die Kämpfe wieder aufflammten. Die streiten sich um Gebietsansprüche und beschuldigen sich gegenseitig Waffenruhen zu verletzen. Kann man nur hoffen, dass hier eine Lösung gefunden wird.
Freue mich trotzdem schon wieder auf die nächste Reise.

