Geführte Genusstouren zum offiziellen Saisonabschluss

Ski & Biker mit SC Rosenheim auf herrlichen Trails im Chiemgau unterwegs

Die MTB-Rennsaison ist langsam aber sicher am Ausklingen. Und wenn die Tage kürzer werden, lädt MTB-Abteilungsleiter Manfred Lehr die Geländeradler von Ski & Bike Deggendorf zur traditionellen Abschlusstour ein. Dieses Jahr gings in die Chiemgauer Alpen rund um den Hochries. Mit Klaus Kögel-Sebald und Alois Schiefer konnte die Deggendorfer Bikeabteilung zwei erfahrene Mountainbiker vom Skiclub Rosenheim als Tourenführer anheuern, die das Voralpengebiet wie ihre Westentasche kennen. Das einheitliche Fazit auf Bayrisch: zwoa berige Biketouren rund um an Hochries, Tiroler Schmackerl beim Oidweibersomma auf de Almhütt´n genossen, zwischen drin a gmüatlicher Hütt´nabend auf der Frasi; kurzum: ein Bikewochenende zum Genießen.

Startpunkt der Zweitages-Tour war an der Lederstuben südlich von Frasdorf, von wo aus sich 11 Deggendorfer Biker und 2 Wanderer mit Gepäck auf den nebelverhangenden Anstieg zur Frasdorfer Hütte machten. Kaum war das Quartier bezogen und das leibliche Wohl befriedigt, sind die beiden Rosenheimer Bike-Guides wie vereinbart zur ersten Schmackerl-Tour angetreten. Über die Schmiedlalm, Kräuterwiesenalm, Heißenalm und Weiheralm gings auf Almwiesen und Forststraßen an der Nordflanke von Riesenberg und Hochries entlang. Einige Singletrails machten schnell Lust auf mehr Gelände. Die Weiler Duft und Schweibern ließ man noch flachwellig in zügigem Tempo hinter sich. Beim anschließenden Anstieg auf die Feichteckalm löste sich die zähe herbstliche Nebeldecke auf und die Langarmjacken konnten im Rucksack verstaut werden. Auf der südseitig, vom Toruismusrummel abseits gelegenen Feichteckalm wurde ausreichend Flüssigkeit nachgetankt und die Kohlehydratspeicher aufgeladen; bei herrlichem Ausblick hinab ins Inntal und in die Nordalpenkette genießen. Nach kurzem Anstieg wurde mit 1380 m am Feichtecksattel der höchste Punkt der Einstiegstour erreicht. Auf der nordseitigen Abfahrt zur Doaglalm konnten die Deggendorfer ihre Downhilltechnik in schwierigem Gelände unter Beweis stellen. Die Rosenheimer Tourenguides gaben hierbei wertvolle Tipps für eine sichere, kontrollierte Fahrt auf den teils grob geschotterten Trailpassagen. Ab der Doaglalm gings entspannt auf die Rückfahrt zur Frasdorfer Hütte. Angekommen an der Frasdorfer Hütte tauschte man beim letzten Abendlicht tauschte man mit den Wanderern, die den Hochries erklommen hatten, die reizvollen Tageseindrücke aus. Beim Abendessen wurde die volle Breite der guten Almhüttenküche ausgekostet und ein äußerst gemütlicher Hüttenabend eingeleitet.

Am zweiten Tag lockte bereits am Morgen die Herbstsonne, die von Osten her über den Grat der Kampenwand aufstieg, einige müde Hüttengeister heraus. Akkustisch wurde der Tag durch das markante Röhren der Hirsche eingeleitet, die in den Nordhängen des Richterkessels die Brunftzeit unüberhörbar zum Ausdruck brachten. Gleich von der Hütte weg musste der erste steile Anstieg bis zur Grubenalm bewältigt werden. Von dort gings zuerst wellig über die Holzer Hütte zur Oberwiesenalm an der Südseite des Hochries entlang. Nach der Unterwiesenalm begann die langgezogene Abfahrt ins westlich gelegene Trockenbachtal. Ab der Abzweigung zur Hintermeieralm kamen nicht zur die Scharen an Sonntagswanderern zur Geltung, sondern es wurde auch wieder schweißtreibend. Nach ca. 500 Höhenmetern war das erste Etappenziel auf dem belebten Kranzhorn erreicht. Auf Tiroler Boden standen naturgemäß Kasspatzen, Kaiserschmarrn oder Apfelstrudl auf der Tagesordnung. Über anspruchsvolle abgelegene Trails und Waldwege entfloh man dem Massenanstrum der Kranzhornalm auf den Rückweg in Richtung Osten. Und weil´s am Vortag so schön war, machte sich die Gruppe zum zweiten Mal auf den Anstieg zur Feichteckalm. An Kaffee und Kuchen auf der gemütlichen Alm kam man auch diesmal nicht vorbei. Ab dem Feichtecksattel gings diesmal nicht steil nördlich hinab zur Doaglalm, sondern östlich hinüber zur Seitenalm. Einen landschaftlichen, aber auch fahrtechnischen Leckerbissen stellte die hochgelegene Querung der Nordflanke am Hochries hinüber zur Riesenalm dar. Gerade hier zeigte sich, dass bei gegenseitiger Rücksichtnahme und Verständnis die Wanderer mit den Bikern sehr gut auskommen können und die Wege gemeinsam genießen können, ohne dass es zu einer gegenseitigen Beeinträchtigung kommen muss. Nach der Querung und einem letzten beruaschenden Blick ins Voralpenland konnte man die Beine hoch legen und die Abfahrt vorbei an der Riesenhütte zum Ausgangspunkt genießen.
Die Deggendorfer Wanderfraktion gings am zweiten Tag über Steige und Almwiesen auf den südlich gelegenen Predigtstuhl.
80 km und knapp 3.000 Höhenmeter wurden an zwei Tourentagen ohne Sturz gemeinsam gemeistert. Lediglich zwei Plattfüße waren zu verschmerzen. Die Deggendorfer waren von der Tourenauswahl von Klaus Kögel-Sebald und Alois Schiefer begeistert und bedankten sich bei den Bikern vom Skiclub Rosenheim für die abwechslungsreichen Touren mit einer Einladung zum Gegenbesuch im Deggendorfer Bike-Revier um Rusel und Dreitannenriegel.
gez. Martin Eiberweiser