Meilenstein EM-Gold für Mona Eiberweiser

Vierzehn Tage nach ihrem ersten Weltcup-Sieg in Offenburg legte die Deggendorfer Mountainbikerin Mona Eiberweiser, die 2008 im SKS Made in Germany Team fährt, kräftig nach. Bei den Europameisterschaften im saarländischen St. Wendel gewinnt die erst 17 jährige deutsche Nationalkaderfahrerin den U19-Europameistertitel vor der amtierenden U19-Weltmeisterin Alla Boyko aus der Ukraine und Kajsa Snihs aus Schweden und zählt damit endgültig zum engen Mitfavoritenkreis bei der WM in vier Wochen im italienischen Val di Sole.


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Dabei kam der über 7 km lange Rundkurs, der bereits mehrfach Austragungsort von Weltcups und Europameisterschaften war, der Ski & Bikerin nicht gerade entgegen. Nach einem langen Straßenanstieg waren überwiegend flachwellige, schnelle Waldwegpassagen zu meistern, bevor es in die langen, geradlienigen Wiesenabfahrten rasant hinab zum Ziel ging.
Am Start setzte sich eine Führungsgruppe mit sieben Fahrerinnen ab, wobei sich die Mitfavoritin Vivienne Meyer (Schweiz) nach einem Pedalbruch frühzeitig aus den Titelrennen verabschieden musste. Bereits zum Ende der ersten von vier Runden konnten sich die späteren Medailliengewinnerinnen leicht absetzen. Mit Teamkollegin Gesa Brüchmann, Sanne Cant (Belgien) und Barbara Benko (Ungarn) formierte sich eine schlagkräftige Verfolgergruppe, die zu beachten war. Mona Eiberweiser versuchte mehrfach das Spitzentrio durch Temposteigerungen zu sprengen. Am langen Straßenanstieg, der trefflicherweise bei den Einheimischen als „Kniebrecher“ bezeichnet wird, setzte Mona anfangs der dritten Runde die entscheidende Attacke, bei der Boyko und Snihs nicht mit gehen konnten. Der Vorsprung wuchs schnell auf 40 bis 50 Sekunden an. Die deutsche Jugendmeisterin der letzten beiden Jahre zeigte auch auf der Schlussrunde keine Schwäche. Die Zuschauer im Stadion konnten auf einer Videoleinwand das Geschehen auf der Strecke mitverfolgen. Auch im Internet konnte das Rennen der Juniorinnen live erlebt werden. Stadionsprecher Sven Simon stimmte im Laufe der letzten Runde bereits lautstark auf den deutschen Erfolg ein. Als das rote Nationaltrikot am Beginn der letzten Wiesenabfahrt erschien, atmeten die deutschen Anhänger auf. Und bei der Einfahrt auf die Zielgerade waren die letzten Zweifel der mitfiebernden Fans wie weggeblasen. Mit einer deutschen Fahne in der Hand, beide Hände zum Himmel gestreckt überquerte die niederbayerische MTB-Spezialistin die Ziellinie nach 1 Stunde und 27 Minuten Fahrzeit, knapp eine Minute vor ihren Verfolgerinnen Boyko und Snihs.
Die Flowerceremonie war zum Genießen. Freundestrahlend bekam die Deggendorferin bei der Siegerehrung zuerst das hellblau-gelbe Trikot der EM-Titelträgerin übergestreift, konnte anschließend die Goldmedaille entgegen nehmen und strahlte bei der Hymne vom Siegerpodest herab.