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Mercedes Land Albanien Skodher 7. Tag: Freitag, 1.10.

Da wir bei den Touren der letzten Tage gut Kilometer machten, schien nun das als Option gedachte Albanien zeitlich doch noch in unser Balkan-Radprogramm zu passen. Heute war geplant, das Land Montenegro von Podgorica aus Richtung Shkoder zu verlassen.
Endlich blauer Himmel und angenehme Temperaturen. Sogar die Socken am Hotelbalkon waren trocken. Nachdem wir den aus kommunistischen Zeiten stammenden Hotelkomplex nach dem beschriebenen guten Frühstück verließen, führte die E 762 Richtung Südosten uns hin zum großen Shkodersee, wo die Grenze zwischen Albanien und Montenegro querte. Die ersten Kilometer waren relativ verkehrsreich, und durch das enge hügelige Straßenstück  vor der Grenze nach Albanien mussten wir einigen Lkws ausweichen, die fast die ganze Straßenbreite benötigten.
Mal überholten sie uns, aber als sie dann wieder vom Gegenverkehr behindert im Schritttempo aneinander vorbeifahren mussten, zwängelten wir uns wieder mit dem Rad vorbei. Unterm Strich waren wir gleich schnell. So kamen wir so gegen Mittag an eine gut bewachte Grenzstation, wo wir wieder mal unsere Pässe herausholen mussten und mit kritischen Blicken der Beamten schließlich dann doch durchgewunken wurden. Uns erwartete in dem Land schlichtweg ein riesengroßer Müllhaufen. Bereits unmittelbar hinter dem Übergang wühlten Ziegen im Müll am Straßenrand rum, und die Beschaffenheit des Weges lässt sich nur mit den Worten "Schweizer Käse" beschreiben. Riesengroße Löcher beanspruchten unsere Fullies, und es war anstrengend, obwohl ebenes Terrain, bei diesen Verhältnissen auf der Ebene zu treten. Die bescheidenen Straßen hinderten jedoch nicht die Albaner mit ihren 30 bis 40 Jahre alten Mercedes Diesel mit einem Affentempo daherzurauschen und den eh schon ausgeschlagenen Stoßdämpfern noch den Rest zu geben. Man mochte meinen, sämtliche alten Mercedes fänden da unten eine zweite Heimat, wo sie ihren Dienst bis zum absoluten Zerfall tun sollten. Vorwiegend die alte Baureihe W124 oder 220D, 240- oder 300D tuckerten rußschweifend an uns vorbei. Bei jeglichen Dörfern oder Kleinstädten häuften sich am Straßenrand die Müllhaufen, und beißende Gerüche von schwelenden Plastik reizte unsere Nasenschleimhäute. Den Höhepunkt hierbei bietet die Stadt Shkoder. Für die Besichtigung der am südöstlichen Ausgang des Sees Rozala, markante  ehemalige Festungsanlage reichte nach einer Mittagspause leider die Zeit nicht, da wir heute noch nach Bar, wieder in Montenegro liegend, kommen wollten. Es ging im leichten Hügelland weiter auf der E851 Richtung Ulcinj, wo wir wieder das Mittelmeer erblickten, um schließlich vor uns die Stadt Bar, mit "Stari Bar," der Altstadt vor uns zu sehen.
Nachdem wir dort am späten Nachmittag die Hafenanlage gemütlich durchradelten und Heinz ein Hotel suchte, empfahl ein Angestellter in der Rezeption ein Gästehaus in angeblich 200 m Entfernung. War wohl seine Tante, der er ein Geschäft zubringen wollte. Diese zweihundert Meter entpuppten sich letztendlich als zwei Kilometer, als schließlich unmittelbar neben der Straße eine Pension lag. Das Zimmer war eng, jedoch wollten wir nun nicht mehr lange rumsuchen und uns aufs Abendessen vorbereiten. Wieder mal Waschzeit. Man mutiert bei so einem Urlaub noch zu einem echten Hausmann. Wir marschierten zum Hafen, wo wir, wieder in Montenegro alle in einem guten Restaurant die Erlebnisse des heutigen Tages austauschten.
Die Nacht jedoch war eine Katastrophe. Erst als man im Bett zur Ruhe kam, wurde einem so richtig der Verkehrslärm bewusst. Es schien so laut, als fahren die Autos direkt durchs Zimmer und dieses Szenario war denn auch noch von schnarchenden Kommilitonen untermalt. Trotz Ohrstöpseln war es eine mittlere Katastrophe und gerädert frühstückten wir am nächsten Tag im Hotel wo Heinz und Regina die Nacht verbrachten, wer wohl am längsten und lautesten geschnarcht habe.

Link Karte
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Link Fotos
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